15 Tipps für den Adlerweg: So wird die Fernwanderung in Tirol zum Erfolg.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Tirol Werbung

Der Adlerweg in Tirol ist kein Spaziergang. 320 Kilometer und 23.000 Höhenmeter verlangen selbst erfahrenen und ausdauernden Berg-Abenteurern einiges ab. Damit die 24-tägige Weitwanderung zum Erfolg wird, habe ich hier 15 Tipps und Tricks für euch gesammelt:

Ein Schuhwerk dem du vertrauen kannst.

Die wahrscheinlich wichtigste Regel gleich am Anfang: Ein Fernwanderweg ist der falsche Zeitpunkt, um Experimente zu machen. Hier sollte man auf gut eingegangene Schuhe vertrauen, bei denen man weiß, dass man auch nach 30 Kilometern am Tag blasenfrei auf der nächsten Hütte ankommt. Neue Schuhe müssen auf jeden Fall vor dem Adlerweg auf einigen Tagestouren eingegangen werden. Denn nichts kann die Stimmung beim Wandern schneller kaputt machen als schmerzende Füße.


Die goldene Gepäck-Regel: Gerade so viel wie sein muss und so wenig wie möglich.

Jedes unnötige Kilo am Rücken wird dich nerven. Bedenke: du musst mit dem Rucksack 320 Kilometer durch ganz Tirol wandern. Und als ob das nicht schon genug wäre, musst du diese Kilos auch noch 23 Tausend Höhenmeter bergauf und bergab schleppen. Glücklicherweise kommt man Adlerweg regelmäßig in die Zivilisation zurück und kann dort Proviant für unterwegs nachkaufen. Meine Packliste gibt es hier.

Achja: Du brauchst natürlich nicht für jede Etappe ein neues paar Kleidung. Denn diese kann man in vielen Unterkünften im Waschbecken waschen.


Rucksack richtig packen.

Es ist nicht nur wichtig, was und wie viel im Rucksack ist, sondern auch wie es eingepackt wurde. Idealerweise kommen schwere Sachen näher zum Rücken und leichtere weiter weg. Das hilft beim Tragen ungemein. Außerdem: Falls auch nur irgendwie die Möglichkeit besteht, dass es regnet, sollte die Regenjacke (und -Hose) ganz nach oben. Dass du sie im Notfall sofort zu Hand hast.


Finde Freunde …

Egal ob man den Adlerweg allein oder als Gruppe bestreitet, man findet sehr schnell Mitstreiter, die die gleichen Etappen absolvieren und die man dann Hütte für Hütte, Tag für Tag, Abend für Abend wieder trifft. Auch wenn man die einzelnen Abschnitte separat wandert – weil beispielsweise jeder sein eigenes Tempo gehen will – am Ende des Tages sind alle an einem Ort. Man kennt sich, man kommt immer wieder ins Gespräch. Und bei einer Partie Uno (oder einem anderen Kartenspiel eures Vertrauens) und einem Bier lässt sich der Abend auf einer Hütte einfach besser ausklingen als allein.

… oder lass dich finden.

Kleine Hütten, auf denen man beim Abendessen zwangsweise mit mehreren „fremden“ Personen an einem Tisch sitzt, sind die ideale Gelegenheit, um aus der eigenen Komfortzone auszubrechen. Die Icebreaker sind dabei immer die gleichen: „Wo kommst du her“, „Wo gehst du hin?“, „Hat dich der Regen erwischt?“. Es gibt nichts Einfacheres, um Leute kennen zu lernen. Denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Und wenn es nur das Erfolgserlebnis der letzten Etappe ist. Oder die Routenplanung für den nächsten Tag.


Sonnencreme gegen den Sonnenbrand …

Sonnencreme ist dein Freund am Berg. Generell darf die Sonne im Gebirge nie unterschätzt werden. Denn je höher die Berge, desto stärker die Sonnenstrahlen. Auch Schneefelder verstärken die Wirkung. Wenn der Wetterbericht keinen Regen vorhersagt, dann am besten noch vor dem Start am Morgen genügend Sonnencreme auf die ungeschützten Hautstellen auftragen. Die Tube hat bei mir übrigens einen Fixplatz in einer Außentasche vom Rucksack. Damit man – falls das Wetter umschlägt – problemlos dazu kommt ohne den Rucksack ausräumen zu müssen.


… und Autan gegen Mücken (und Bremsen)

Wer einmal bei einer Etappe von einer Heerschar Bremsen verfolgt wurde oder mit völlig zerstochenen Wadeln am Ziel angekommen ist, weiß wovon ich rede: Autan ist Gold wert. Es stinkt zwar, hält aber die nervigen Quälgeister erfolgreich ab. Und ist nebenbei auch wirksam gegen Zecken.


Akkupack.

Nicht auf jeder Hütte oder in jedem Schlaflager hast du eine garantierte Gelegenheit, dein Smartphone aufzuladen. Sei es, weil die einzige Steckdose schon belegt ist, oder weil die Wanderung einfach so lang ist und der vollaufgeladene Akku vom vielen Fotografieren leer ist. Ein großes Akkupack versorgt das Smartphone mit mehreren Ladungen und hilft ungemein, solche Situationen entspannter zu sehen. Vorausgesetzt natürlich, du hast es aufgeladen 😉


Und Ohropax!

Zuletzt kommt das wohl wichtigste Utensil bei einer mehrtägigen Hüttentour: Ohropax. Denn nichts ist kräfteraubender als eine halbe Nacht wach zu liegen, weil ein Lager-Kollege laut schnarcht. Nach vielen Tests haben sich diese Ohropax aus Silikon bei mir bewährt.

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Check‘ das Wetter. Jeden Tag.

Wie das Amen im Gebet. Entweder, um sich seelisch auf einen Regentag einzustellen oder, um schon früher vor der Hitze losziehen zu können. Wenn du auf einer Hütte kein Netz hast, frag einfach am Abend den Hüttenwirt nach dem Wetter. Der weiß in der Regel bestens Bescheid und kann dir auch Tipps für die Route geben. Manche Abschnitte sind nämlich bei Regenwetter (oder Schnee) gefährlich und können mit Alternativrouten umgangen werden.

Bewährte Wetterdienste sind yr.no, die App Morecast und Kachelmann-Wetter. All diese Dienste bieten nämlich eine punktgenaue Vorhersage – oft auch stündlich. Aber Achtung: Trotz Wetterdienste sollte man sich nicht 100% darauf verlassen. Wenn sich dunkle Wolken am Horizont auftürmen, obwohl der Wetterdienst Sonne vorhersagt, sollte der eigene Hausverstand eingesetzt werden.


Offline ist King.

Gerade im Hochgebirge ist es normal, dass du kein Netz und damit auch kein Internet hast. Deswegen: Falls du auf digitale Routenbeschreibungen (zB von tirol.at/adlerweg) vertraust, lade die PDF-Dateien herunter und kopiere sie auf einen Dienst wie Dropbox. Dort kannst du in der App wiederum die wichtigsten Dateien offline verfügbar machen und hast diese so immer zur Hand.


… auch bei den Karten.

Wenn du nur mit einer digitalen Karte am Smartphone unterwegs bist, solltest du nicht nur sicherstellen, dass dir nie der Akku ausgeht, sondern auch, dass du diese ohne Netz abrufen kannst. Denn du brauchst die Karte garantiert dann, wenn du keine Verbindung hast.

Ich empfehle dabei die kostenlose App Galileo Maps bei der man sich ganz Österreich offline speichern kann. Dort kann man auch die gpx-Dateien, die bei vielen Tourenbeschreibungen im Internet angeboten werden, anzeigen lassen und hat seine Route so immer im Blick.

Übrigens: Auch Musik von Streamingdiensten wie Spotify solltest du sicherheitshalber offline verfügbar machen.


Nimm ein paar Gipfel mit.

Am Adlerweg selbst liegen eigentlich wenig Gipfel. Nur ab und zu überschreitet man direkt auf der Hauptroute den höchsten Punkt eines Berges. Viel mehr liegt es am Wanderer selbst, sich passende Gipfel in der Nähe zu suchen und bei genügend Motivation und Kraft einen zusätzlichen Aufstieg zum Gipfelkreuz zu machen. Das lohnt sich vor allem bei Gipfeln in der Nähe von Hütten und Etappenzielen weil man dann das schwere Gepäck unten lassen kann und ohne große Mühen einen Gipfelsieg in der Tasche hat. Das macht das Abenteuer Adlerweg noch einmal deutlich intensiver.

Pro-Tipp: Besonders lohnend ist es, wenn man vor dem Frühstück zum Sonnenaufgang am Gipfel ist. Dann gemütlich frühstücken und die folgende Etappe in Angriff nehmen.

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Gönn‘ dir in Innsbruck mal was Gutes!

Innsbruck ist genau der Mittelpunkt vom Adlerweg. Das heißt: Gönn dir was. Mehr Zivilisation als Innsbruck bekommst du auf der Tour nicht mehr zu sehen. Das kann – wie in meinem Fall – ein Menü beim Lieblings-Fastfood-Place sein. Oder ein 4-Sterne Hotel mit Pool, Sauna und Frühstücksbuffet. Oder ein tolles Essen im Restaurant. Oder literarischer Nachschub im Buchgeschäft. Oder ein Abend vor dem Fernseher mit Chips. Oder einen Drink in einer Bar. Einfach irgendwas, das du die restliche Zeit am Adlerweg nicht mehr bekommst. Glaub mir, es tut verdammt gut. 😊

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Schreib dich am Ende des Adlerwegs in das Tourenbuch ein.

An der Rezeption des Hotels Hospiz in St. Christoph am Arlberg gibt es ein Adlerweg-Tourenbuch, in das du dich auf jeden Fall eintragen solltest, wenn du den Adlerweg geschafft hast. Immerhin hast du deine eigenen Grenzen überwunden und kannst deine eigene Geschichte dazu erzählen. Sei stolz darauf!

Kommentare

  1. Coole Tipps! Ich habe nur knapp 2 Etappen gemacht, ohne es zu Wissen 🙂 Mal sehen, ob ich noch weitere schaffe und Grenzen überschreiten werde. Die bisher überwundenen haben mir auf jeden Fall Flügel verliehen!

  2. Hallo,
    ich möchte dieses Jahr auch die ganze Tour – Nordtirol am Stück, gehen. Wie ist es mit den Übernachtungen? Oft heißt es vorbuchen!. Ich möchte aber z.B. den Start kurzfristig beginnen und mich nicht schon wochenlang vorher festlegen müßen.
    Bekommt man einen Schlafplatz überall oder gab es ach mal Probleme?
    Gruß Erwin

    1. Hallo Erwin,

      grundsätzlich würde ich die Hütten schon reservieren. Auch wenn es nur ein paar Tage im voraus ist – leider gibt es immer wieder Hütten, die besonders voll sind.

      Bei den paar Pensionen/Gasthäusern am Anfang des Adlerwegs würde ich auf jeden Fall vorher anrufen.

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