21 Tage Roadtrip durch den Westen der USA: Reise-Route, Ablauf und Tipps

INDEX: Überblick – VorbereitungTag 1 (San Francisco – Mariposa) – Tag 2 (Yosemite NP – Bishop)Tag 3 (Little Lakes Valley)Tag 4 (Death Valley)Tag 5-6 (Las Vegas)Tag 7 (Hurricane – Zion National Park) Tag 8 (Page) Tag 9 (Grand Canyon NP – Kingman) Tag 10 (Joshua Tree NP – Palms Springs) Tag 11 (Los Angeles)Tag 12-13 (Venice Beach, LA)Tag 14 (Santa Barbara)Tag 15 (Morro Bay)Tag 16 (Santa Cruz)Tag 17 (San Jose – Santa Clara)Tag 18-21 (San Francisco)

Tag 7: Fahrt nach Hurricane; Zion Nationalpark

Irgendwann ist der Spaß jedoch vorbei und der Wahnsinn muss ein Ende haben. Spätestens dann wird es Zeit, vom Hotel-Parkservice den Mietwagen holen zu lassen, auszuchecken und weiter nach Hurricane zu ziehen. Das ist zwar ein bisschen entfernter vom Zion Nationalpark als Springdale – dafür aber deutlich günstiger. Im Zion Nationalpark gibt es ein super Shuttlebus-System, das direkt vom Visitor Center ausgeht. Dort lässt man am besten das Auto stehen und fährt mit einem der vielen Kleinbusse zum gewünschten Ziel.

Im Zion NP gibt es einige tolle Tageswanderungen – manche anstrengender, manche weniger anstrengend . Wir haben uns für „The Narrows“ entschieden. Ein Canyon, der immer schmäler wird und irgendwann in Slot Canyons endet. Im Canyon fließt ein Fluss, der quasi zum Wanderweg wird. Wasserfeste Schuhe sind von Vorteil. Wer bis in die ganz schmalen Slot Canyons vordringen will, sollte sich außerdem zuvor über die Flash Flood-Warnstufe erkundigen. Das sind regelmäßig auftretende, stark reißende Wasserströme durch die schmalen Schluchten die ganz böse ausgehen können.

Der Zion Nationalpark unterscheidet sich optisch übrigens komplett von dem, was man bisher auf der Reise gesehen hat. Die braunen bis orangeroten Berge und Steingebilde haben mich landschaftlich sogar am meisten beeindruckt. Wer Zeit hat, sollte unbedingt die Wanderung zu Angels Landing machen – Höhenangst ist dabei eher unvorteilhaft 😬.

Tag 8: Fahrt nach Page; Antelope Canyon, Horseshoe Bend

Weiter geht es durch den Zion NP nach Page. Diese Stadt ist sowohl aufgrund der Aktivitäten als auch der Lage zwischen Zion und dem Grand Canyon ein beliebter Touristenmagnet. Was man unbedingt gesehen haben sollte ist der Horseshoe Bend, der fast direkt neben der Straße liegt und ein tolles Fotomotiv bietet und deswegen von sehr (!) vielen Leuten besucht wird.

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Der Horseshoe Bend

Ein zweites, ebenfalls sehr beliebtes Ziel ist der Antelope Canyon. Ein Slot Canyon, den man nur mit einer offiziellen geführten Tour besuchen darf. Was auf Fotos unglaublich toll und geil aussieht, ist leider in Wirklichkeit gar nicht so beeindruckend. Menschenmassen drängeln sich durch die dünnen Felsgebilde und man hat kaum Zeit und Platz, sich Sachen genauer anzusehen. Im Endeffekt gibt es auch gar nicht so viel zu sehen. Wer geile Urlaubsfotos braucht kann die Tour machen, alle anderen sollten das Geld besser investieren.

Andere Aktivitäten in der Umgebung sind die Toadstool Hoodoos und der Lone Rock Beach. Wir haben uns aber nach den zwei vorherigen Sachen verdient in den Pool geworfen und am Abend noch bei Big John’s Pulled Pork gegessen. Das ist zwar etwas .. ähm rustikal .. aber die großen Smoker neben der Straße, Livemusik, Bier und natürlich gutes Essen haben uns überzeugt. So muss Urlaub 😅.

Tag 9: Grand Canyon (South Rim); Kingman

Ein weiterer langer Tag steht bei der Fahrt von Page nach Kingman bevor – vor allem, wenn man den Grand Canyon auch noch besuchen will. Beim Grand Canyon selbst hatte sehr große Erwartungen. Man hört ja immerhin sehr viel davon, quasi jede Westküsten-Route geht bei ihm vorbei und jeder, der eine vergleichbare Reise gemacht hat, war schon dort. Vielleicht waren meine Erwartungen zu groß – oder ich hatte einfach die falschen Erwartungen. Jedenfalls war ich irgendwie enttäuscht. Der Grand Canyon wirkte auf mich sehr eintönig und vollgestopft mit Touristen, die sich um die populären Aussichtspunkte drängeln. Deswegen gibt es von diesem Tag nicht viel zu lesen.

Nach dem Grand Canyon ging es weiter nach Kingman. Einer Durchreise-Stadt, in der es nicht viel zu sehen und tun gibt. Kingman wird gern als Stützpunkt zur Weiterreise genutzt, weil sie gerade noch angenehm erreichbar ist und relativ günstig ist.

Tag 10: Joshua Tree National Park; Palm Springs

Nach Kingman hatten wir einen Tag, der noch nicht verplant war und eigentlich als Puffer-Tag gedacht war. Deswegen suchten wir ein spontanes Ziel am Weg. Die Wahl fiel schließlich auf den Joshua Tree Nationalpark und eine anschließende Übernachtung in Palm Springs. Nach dem Mittagessen in 29 Palms sind wir vom Norden kommend in den Joshua Tree Nationalpark gefahren. Unsere Erwartungen (und zugegeben auch unser Wissen) über die Gegend war wegen der spontanten Entscheidung ziemlich gering. Umso mehr überrascht waren wir im Endeffekt vom Joshua Tree NP. Im Nationalpark fallen direkt die lustigen Bäume auf, die dort zwischen den Felsen wachsen: Die Josua-Palmlilie, nach der der Park benannt ist.

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Nachdem auch dieser Nationalpark ein Wüsten-Gebiet ist, haben wir versucht ein paar nicht so anstrengende Trips zu unternehmen. Zum Glück gibt es im Joshua Tree NP viele tolle Sehenswürdigkeiten, die gut mit dem Auto erreichbar sind. Wir wurden im Endeffekt positiv überrascht. Die lustig anmutenden runden Steinskulpturen und die vielen eigenartigen Joshua Trees machen den Nationalpark zu einem interessanten Ziel. Der Nationalpark ist auch zum Klettern und Bouldern interessant, die vielen Steinskulpturen lassen das Herz eines jeden Kletterers höher schlagen.

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Wie immer gilt: Genügend Trinkwasser und Sonnenschutz mitnehmen.

Wir haben den Nationalpark schließlich wieder über den Westen verlassen und unseren Trip nach Palm Springs fortgesetzt.

Tag 11: Fahrt nach Los Angeles, Venice Beach

Nach einem wirklich ausgiebigen Frühstück bei John’s sind wir Richtung Los Angeles aufgebrochen. Vorbei an vielen Windrädern, für die Palm Springs bekannt ist, ging es für uns direkt durch L.A. nach Venice Beach.

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Von L.A. hörten wir vorher entweder, dass es total toll und super ist oder eines der enttäuschendsten Dinge von der ganzen Reise. Ich glaube es hängt damit zusammen, wo in der riesengroßen Stadt man wohnt: Der Großteil ist nämlich relativ unbeeindruckendes, ausgedehntes Stadtgebiet. Wenn man aber am Meer in einer der angesagteren Gegenden unterkommt, bekommt man einen komplett anderen Eindruck. Wir hatten ein nettes kleines Apartment nicht einmal eine Gehminute vom Venice Beach entfernt. Wenn man nach L.A. fährt ist es sehr ratsam, sich in der Nähe des Meeres eine Bleibe zu suchen. Weil Beach. Und Meer. Und Awesomeness. Nicht den Fehler machen und eine günstige Unterkunft irgendwo in der Stadt suchen. Diese Entscheidung wird man nämlich ziemlich schnell bereuen. ☀️

Tag 12 – 13: Venice Beach (L.A.)

Wir wussten eigentlich nie genau, wann wir nach L.A. kommen und uns ein Airbnb für die paar Tage dort buchen sollen, deswegen haben wir die Unterkunft erst sehr spät gebucht. Dafür haben wir ein nettes kleines Apartment in der Nähe vom Venice Beach bekommen, das sein Geld auf alle Fälle wert war. Venice Beach ist der Küstenabschnitt südlich des berühmten Santa Monica Piers, den man oft im Fernsehen sieht.

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Es kommt einem jedenfalls so vor, als würden die ganzen Leute dort einen halben Tag damit verbringen, den eigenen Körper in Schuss zu halten um sich die andere Hälfte am Ocean Walk oder am Strand zu präsentieren. Sollte man also am Morgen eine Laufrunde planen, ist man garantiert nicht alleine 😂.

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Wir hatten das Glück, dass wir drei Fahrräder bei unserem Apartment dabei hatten und mit diesen die Strandpromenade abfahren und alles erkunden konnte. Ganz in der Nähe waren auch einige ziemlich gute Restaurants. Zum Beispiel das Cafè Gratitude, wo wir extrem gut vegan und raw gegessen haben.

Das einzige Mal, wo wir wirklich die Strand-Gegend verlassen haben, war der Trip zum Griffith Observatory, das auf einem Hügel gebaut wurde und von wo man einen atemberaubenden Blick über die schier unendlichen Weiten von Los Angeles hat. Man bekommt erst dort oben ein Gefühl wie riesig diese Metropole ist. Allein schon wegen der Aussicht sollte man dort hinaufwandern oder hinauffahren. Übrigens: Ohne Auto geht in L.A. nix. Öffentlich ist die Stadt leider eine Katastrophe.

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Natürlich haben wir uns auch Hollywood und den Walk of Fame angeschaut, aber ganz ehrlich: Kann man sich sparen. Eine weitere Idee wäre noch die Besichtigung eines Filmstudios.

 

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Kommentare

  1. Vielen Dank für den interessanten Bericht und die tollen Fotos! Ich habe 2013 eine zweieinhalbwöchige USA-Busrundreise gemacht und habe viele der Orte auch besucht, aber nicht alle. So war es zum einen interessant zu sehen, wie du die Orte erlebt hast und natürlich auch, was ich irgendwann noch nachholen muss.

    Zwei Dinge sind mir beim lesen besonders aufgefallen:
    1) In den USA Leitungswasser (=Schwimmbadchlorwasser) trinken? Wow, das könnte ich niemals ;-). Ich habe mir immer 3L-Kanister gekauft und die umgefüllt. So viel kostet das auch nicht.
    2) Interessant, dass du den Grand Canyon nicht so spannend fandest. Bei mir war das ganz klar ein Highlight. Das lag aber auch am Helikopterflug, den ich gemacht habe. Teuer, aber ist sein Geld wert.

    Ich habe 2013 übrigens auch einen online Reisebericht gemacht: http://johannesnolte.de/usareise2013/ Das war eine ganz andere Form des Reisens, aber mit 18 Jahren hätte ich damals auch rechtlich gar keine andere Möglichkeit gehabt.

    Vielen Dank nochmal und ich hoffe irgendwann auf einen zweiten USA-Reisebericht ;-).

  2. Ich musste gerade beim Lesen dieses Berichts schmunzeln, weil wir damals fast die gleiche Route gemacht haben, und meine Eindrücke sehr ähnlich waren. Obwohl ich eigentlich kein wahnsinniger Wanderfan bin (und damit meine ich, dass man mich normalerweise regelrecht auf den Berg schleifen muss), habe ich es schade gefunden, dass ich von den Nationalparks nicht mehr gesehen habe. Also wenn nochmal USA, dann definitiv mit mehr Natur und weniger Stadt, denn das ist eindeutig das Sehenswertere dort 😀 Mein Geheimtipp für den Westen ist übrigens Havasupai, ein wunderschönes Indianerreservat in Arizona – das hat mich damals auch wesentlich mehr fasziniert als dann der Grand Canyon. Allerdings sollte man sich für den Park schon mindestens drei Tage Zeit nehmen, inkl. unter den Sternen schlafen natürlich.

  3. Hey 🙂 Deine Reise klingt total interessant! Ich stecke gerade mitten in der Planung einer solchen Tour. Die jetzige Tour ist ähnlich wie deine. Da ich die Reise mit meinen Eltern mache, habe ich die Befürchtung, dass es zu anstrengend wird, wenn wir uns die meiste Zeit nur eine Nacht jeweils aufhalten. Jedoch ist es echt schwer sich für bestimmte Orte zu entscheiden, an denen man statt dessen länger nächtigen kann. Wir haben ebenfalls 3 Wochen eingeplant und wollen ein Mietauto nehmen. Vieles steht ja in deinem Blog schon, aber hast du trotzdem noch einen Tipp für mich? Viele liebe Grüße, Dani

  4. Sehr cooler Bericht! Danke für das Teilen der Info’s. Wir werden in ca. 2 Monaten Richtung Kalifornien aufbrechen und haben auch ordentlich Programm. Ich bin gespannt wie wir die km auf den Straßen verkraften werden 🙂

    Viele Grüße vom Reiseblog detailjaeger

  5. Wenn ich mir dein Video ansehe bekomme ich sofort wieder Sehnsucht nach einem Trip an die Westküste. Ich finde die Abwechslung aus wunderschöner Natur und Großstädten einfach spannend. Es ist ein unbeschreibliches Erlebnis wenn man z.B. am Grand Canyon steht und in die Tiefe blickt oder in San Francisco über die Golden Gate Bridge fährt.
    Liebe Grüße
    Doris

  6. Danke fürs Teilen, wie alt (oder besser gesagt wie jung) warst Du zum Zeitpunkt der Reise? Ich hab mir den Traum vom National Park Loop 2011 erfüllen dürfen und auch einen Blogeintrag darüber verfasst, leider dürfte der Fotoserver bei Blogger aber irgendwann verschwunden sein, denn es sind keine Bilder mehr zu sehen, was dem Tagebuch viel von seinem Reiz nimmt: http://algoesla.blogspot.com/2011/07/best-of-west.html
    Hatte damals das Glück fast ein halbes Jahr in den USA bleiben zu können, die beschriebene Reise mussten wir aber auch in 2 Wochen unterbringen. Hatten einige ähnliche Fixpunkte, aber auch ein paar andere Stopps. Zum Grand Canyon: der hätteDir sicher gefallen wenn Du ne Backcountry Permit beantragt hättest! muss man halt leider schon Monate im Voraus tun…
    LG Alex

  7. Der Grund warum dir der Great Canyon vielleicht nicht so gefallen hat, ist weil du nicht hinuter gegangen bist. Wir waren für 6 Wochen unterwegs und zu 95%, wenn nicht im Auto, in Nationalparks/forests und muss sagen, dass das Hinutersteigen in den Canyon eines der coolsten Erlebnisse war. Man sieht einfach die ganze Zeit so viele verschiedene Farben und Vegetationen. Man benötigt halt einen Tag. Ganz krasse Leute gehen auch die 50 km vom northrim zum south rim. Auch hättest du als Bergsteiger dich ruhig in die Sierras trauen können 😉

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