Osttiroler Adlerweg Etappe 1: Von Ströden über die Essener-Rostocker Hütte auf die Johannishütte

Werbung // Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Tirol Werbung

Es geht los! Nach meinem Adlerweg-Abenteuer letztes Jahr in Nordtirol, geht es dieses Jahr für neun Etappen auf den anderen Tiroler Adlerweg nach Osttirol. Dieser ist zwar kürzer – dafür aber durchwegs höher und alpiner – und auf jeden Fall auf ganzer Strecke ein ansprechendes Bergerlebnis. Die ersten fünf Etappen verlaufen am Fuße des Großvenedigers von Ströden zum Matreier Tauernhaus. Dann folgen vier weitere Etappen, auf denen man sich immer weiter dem Großglockner nähert.

Eigentlich startet diese Etappe in Ströden am großen Wanderparkplatz, für mich beginnt der Adlerweg aber ein Stück weiter weg im Ortsteil Hinterbichl, wo ich die Nacht im Hotel Heimat verbracht habe. Gerade wegen der längeren Anreise nach Osttirol sollte man sich überlegen, schon am Vortag anzureisen, um dann ausgeschlafen und gut erholt in die Weitwanderung zu starten. In Hinterbichl gibt es auch einen kleinen Campingplatz, den man als günstigere Übernachtungsmöglichkeit nutzen kann.

Von Hinterbichl aus gelangt man über einen schönen, idyllischen Waldweg in 3,5 Kilometern und ungefähr 150 Höhenmetern zumm eigentlichen Ausgangspunkt der ersten Etappe – dem Parkplatz in Ströden. Dabei hält man sich immer Richtung Umbalwasserfälle.

In Ströden startet man auf der breiten Forststraße und lässt gleich den Kletterpark links liegen. Man folgt immer den Wegweisern Richtung Essener-Rostocker Hütte.

Die Jausenstation Stoanalm

Kurz vor der Jausenstation Stoanalm überquert man auf einer Brücke den Bach und zweigt dann links auf einen schmalen Weg ab. Dieser führt durchs wunderschöne Maurertal hinauf und man bekommt zum ersten Mal einen schönen Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel der Venedigergruppe.

Auf diesem Abschnitt bewältigt man mäßig steil – aber zielstrebig – die ersten 800 Höhenmeter bis zur Essener-Rostocker Hütte. Immer in der Nähe des Maurerbaches, der ein stetiger Begleiter bis zur Hütte bleibt und den man nicht weit entfernt vom letzten Anstieg noch einmal auf einer Brücke überqueren muss. Spätestens dort wird man von der gewaltigen Schönheit der Landschaft überrascht und muss kurz mal bei großartigem Ausblick durchschnaufen.

Adleraugen können auf diesem Bild links oben schon die Hütte erkennen

Ab hier hat man auch die Hütte schon anvisiert und kann nach einem kurzen Flachstück entweder direkt steil oder rechts etwas gemütlicher zur verdienten Pause auf der Essener-Rostocker Hütte aufsteigen.

Der letzte Aufstieg zur Essener-Rostocker Hütte

Gestärkt durch die erste Kaspressknödelsuppe beschließe ich voll motiviert noch einen kleinen Umweg zum Simonysee zu machen. Dazu biegt man nach der ersten kleinen Brücke links ab und folgt der Markierung Reggentörl zum See. Der Umweg macht knapp 180 Höhenmeter und 3 Kilometer hin und retour aus.

Der Simonysee wurde durch den Rückzug der Gletscherzunge unterhalbe der Simonyspitzen gebildet und liegt auf ungefähr 2.361 m.

Es geht zurück zur Abzweigung von der Essener-Rostocker Hütte und dann links am Weg zum Türmljoch. Zuerst wieder flach entlang des Maurerbaches, dann rechts deutlich steiler über viele Serpentinen (Weg Nr. 913) hinauf zum Türmljoch auf 2772 m.

Von der Hütte bis hierhin sind noch einmal ca. 650 Höhenmeter zu bewältigen – aber dann ist der Großteil der Anstrengung geschafft und es geht nur noch abwärts. Zuvor sollte man aber noch einmal den großartigen Ausblick zurück zur Essener-Rostocker Hütte und hinab ins Maurertal genießen.

Oben am Türmljoch führt ein Klettersteig im C-Schwierigkeitsgrad zum Türml. Wer also seine Klettersteigausrüstung dabei hat und noch genügend Kraft in Armen und Beinen aufbringen kann, sollte sich einen Gipfelsieg überlegen.
Unten am Anfang des Dorfertals liegt die Johannishütte inmitten einer traumhaften Bergkulisse

Der Tag neigt sich schön langsam dem Ende zu und die Sonne verschwindet langsam aber sicher hinter den hohen Gipfeln. Also nichts wie los hinab zum Etappenziel. Der Weg schlängelt sich über 3 Kilometer hinunter zur Johannishütte auf 2116 Metern. Dann ist das Tagesziel erreicht und man kann gemütlich den ersten Tag am Osttiroler Adlerweg Revue passieren lassen.

Die Johannishütte auf 2.116 Metern Höhe ist ein beliebter Stützpunkt und Zwischenhalt beim Aufstieg auf den Großvenediger. Aber man trifft auch auf viele Weitwanderer vom südlichen Venediger Höhenweg, der sich teilweise mit dem Osttiroler Adlerweg überschneidet.
Der Ausblick von der Hütte zurück hinauf.

Die Wanderung im Überblick

Gehzeit: 6 Stunden
Höhenunterschied: 1.400 Höhenmeter
Hinweise: Rund 13 Kilometer. Mehrere Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke: Stoanalm, Essener-Rostocker-Hütte.
GPX-Datei: Download