Wandern bei schlechtem Wetter: 9 Tipps um am Berg auch mit Regen Spaß zu haben

Viele glauben, dass Wandern und Bergsport nur bei schönem Wetter Spaß machen können. Aber nein, auch Regen, Nebel und generell Schlechtwetter haben ihre Reize. Vor allem, weil es ein komplett anderes Erlebnis ist, das nicht weniger Freude machen muss. Wichtig ist sich aufs schlechte Wetter einzulassen und die positiven Seiten zu (er)kennen. Dazu meine neun Tipps, damit auch ein Schlechtwetter-Abenteuer ein gutes Abenteuer wird:

1.) Freue dich darauf

Der erste Schritt, damit du auch bei schlechtem Wetter deine Freude am Berg und Outdoor-Sport hast, fängt bei dir selbst an. Wer schon mit schlechter Laune aus dem Haus geht, wird wenig Spaß an dem Abenteuer haben, auch wenn es sich nachher als viel besser herausstellt. Natürlich ist es schwierig, sich beim ersten Mal zu überwinden, aber keine Sorge, beim zweiten Mal wird die Überwindung schon viel leichter. Vor allem, weil man weiß, wie viel Spaß Outdoor-Sport auch auch bei Nebel und Regenwetter machen kann.

2.) Auf die Ausrüstung kommt es an

Wer einmal gut ausgestattet bei schlechtem Wetter unterwegs war, weiß, dass am Spruch „es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Bekleidung“ sehr wohl etwas dran ist. Die Schuhe sollten nicht nur wasserdicht sein, sondern auch eine rutschfeste Sohle mit gutem Grip haben. Nasses Wetter weicht den Boden auf und Schlamm, Dreck und Matsch sind keine Seltenheit. Eine gute, wasserabweisende und atmungsaktive Regenjacke gehört zur Pflichtausrüstung. Wer hier spart, bekommt oft entweder eine wasserabweisende Jacke, in der man schwitzt wie bei 40 Grad im Sommer, oder eine super atmungsaktive Jacke, die nach 10 Minuten den Regen durchlässt. Ich habe eine ganz dünne, super verpackbare Regenjacke und ziehe je nach Temperatur nur eine oder sonst auch mehrere Schichten drunter an. Durch das Zwiebelprinzip kann man sich an die Temperatur anpassen und ist immer genau richtig ausgestattet. Natürlich sollte man auch beim Rucksack darauf achten, dass dieser nicht sofort das Wasser rein lässt, sonst ist die restliche Ersatzkleidung unbrauchbar. Im Sommer, wenn die Temperatur passt, bin ich meist mit kurzer Hose unterwegs, denn was man nicht an hat, kann logischerweise nicht nass werden. Das kommt aber aufs Wetter, die Temperatur und die persönlichen Vorlieben an.

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3.) Das Wetter immer im Auge behalten

Wie immer, wenn man im Wald, Berg und Gebirge unterwegs ist, sollte man sich schon vorher gründlich über das Wetter und vor allem den Wetterverlauf informieren. Denn auch wenn das Wetter bereits schlecht ist, kann es immer noch schlechter werden. Einem Gewitter und Sturm sollte man bestmöglich aus dem Weg gehen und auch Regen entwickelt sich ab einer gewissen Stärke vom Freund zum Feind. Deswegen gilt: Während der Tour am Berg immer die Wettersituation im Auge behalten. Wenn mit einer starken Verschlechterung zu rechnen ist, lieber einmal zu früh abbrechen als zu spät.

Was man natürlich auch erwähnen muss: Es gibt auch das Gegenteil. Das Wetter kann sich auch zum Positiven verändern. Es ist nicht erst einmal vorgekommen, dass sich beim Aufstieg zum Gipfel die Sonne blicken lassen hat.

4.) Es ist viel leichter und angenehmer

Vor allem im Sommer hat das schlechte Wetter und der Regen einen angenehmen Nebeneffekt: Es ist nicht so verdammt heiß und anstrengend. Dadurch wird es nicht nötig, möglichst früh oder fast noch in der Nacht loszuziehen, damit man der Hitze entkommt, sondern man kann auch noch untertags starten. Und selbst dann macht die Feuchtigkeit, das Klima und die angenehme Luft den Aufstieg um einiges angenehmer. Schlechtes Wetter hat also nicht nur Nachteile.

5.) Genieße die Natur …

Zugegeben, schönes Wetter hat seine Reize: grenzenlose Weitsicht, ein Panorama wie aus dem Bilderbuch, Sonne und ein angenehmes Licht. Aber genauso hat die Natur bei schlechtem Wetter seine schönen Seiten. Es gibt nichts Entspannenderes als bei leichtem Nebel und Nieselregen durch einen Blätterwald zu gehen oder laufen, die angenehme Luft zu inhalieren, dem Rascheln der Regentropfen auf den Blättern zu lauschen und das satte Grün der Wiesen und Wälder zu bestaunen. Die Natur präsentiert sich komplett verändert und das ist das Schöne daran.

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6.) … du hast sie ganz für dich allein

Schlechtes Wetter am Berg ist vor allem deswegen angenehm, weil man die Natur für sich allein hat. Oft trifft man bei Schlechtwetter keinen einzigen Menschen und selbst auf viel begangenen Routen ist wenig los. Das hat seine Reize, weil man das Erlebnis viel besser genießen kann. Wer schonmal die Ruhe ganz alleine auf einem Berggipfel genossen hat, weiß die Vorzüge zu schätzen.

7.) Die richtige Route und der richtige Berg für schlechtes Wetter

Nicht jeder Berg und jede Route ist auch bei Schlechtwetter geeignet. Es macht wenig Sinn und ist noch dazu gefährlich, wenn man sich bei rutschigen Verhältnissen durch ausgesetzte Routen kämpft. Auch hochalpines Gebirge hat bei schlechten Wetter große Tücken, vor allem, wenn man nicht die entsprechende Erfahrung und Ausrüstung hat. Das gute ist, dass die lohnende Aussicht eines hohen Gipfels bei Schlechtwetter wegen Wolken und trübem Nebel sowieso meist nicht gegeben ist und auch kleinere Touren auf niedrigere Berge deswegen attraktiver werden.

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8.) Risiken abschätzen und minimieren

Sport im Outdoor-Bereich und auf Bergen hat immer ein gewisses Risiko. Dieses ist noch größer bei Schlechtwetter und im Winter. Als Sportler hat man die Pflicht, das Risiko größtmöglich zu minimieren und auszuschließen. Das geht durch gute und vor allem passende Ausrüstung, Vorbereitung, richtiges Verhalten und eine ehrliche Selbsteinschätzung. Es geht darum, auf den Fall „Was wäre wenn“ vorbereitet zu sein und wenn möglich eine Strategie gegen diese Situation bereit zu haben. Was ist wenn das Wetter umschwingt und viel schlechter wird? Was ist wenn ich ausrutsche und mich verletze? …

9.) Es gibt nichts besseres als die warme Dusche danach 😉

Du bist voller Dreck, ein wenig nass und von der Anstrengung ausgepowert. Nichts auf der ganzen Welt ist dann besser als eine schöne, lange und warme Dusche. Dann kommt auch gleich wieder die Lust auf ein neues Abenteuer im Regen.

 

Wie motiviert ihr euch bei Schlechtwetter? Was sind eure Tipps um die Motivation aufrecht zu erhalten? Ich würde mich wie immer über Kommentare freuen.

 

Kommentare

  1. Ich versuch das Ganze immer spielerisch anzugehen. Ich stell mir immer vor es ist ein „Kampf“ zwischen mir und der Natur und wenn ich es durchziehe und mich vom Wetter nicht unterkriegen lass hab ich gewonnen. Am Ende feiere ich dann immer meinen „Sieg“ gegen das Wetter. Dadurch bin ich über kurz oder lang dazu gekommen das Regenlaufen mittlerweile Spass macht 🙂

  2. Also ich wusste, dass der Salomon Laufrucksack nicht wasserdicht/wasserfest ist, das nötigste in Gefrierbeutel mit ZipLock stecken hilft ungemein. Wobei für richtige Bergtouren habe ich natürlich einen ordentlichen Rucksack.

    Das schönste ist, man ist allein unterwegs, man hat den Wald, Berg und die Natur für sich selbst. Selbst wenn man wegen Regen den Klettersteig auslässt, es gibt immer noch schöne Wanderrouten als Alternative.

  3. Ich kann mich meinen Vor-Kommentartoren nur anschließen. Wichtig ist die innere Einstellung, sich auf die positiven Dinge zu freuen, auch die Herausforderung zu sehen. Außerdem vergessen wir immer, dass wir eigentlich Tiere sind und ins Freie, in die Natur, gehören. Und das fehlende Fell ist gut durch entsprechende Bekleidung zu ersetzen. 😉

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