Die Motivation für Sport im Herbst und Winter ist schwierig: Die Temperaturen fallen schnell unter die 10 Grad Marke, es regnet häufiger, es ist nass, manchmal schneit es, kalter Wind und die kurze Dauer von Sonnenauf bis -untergang lassen die Motivation schnell ins Bodenlose fallen. Diese Umstände machen sich auch bemerkbar. Die bekannten Laufstrecken sind viel weniger frequentiert und man ist wieder öfters fast allein unterwegs. Letztes Jahr war der erste Winter, wo ich bis auf zwei Wochen krankheitsbedingter Pause nie mit dem Laufen aufgehört habe. Hier sind meine neun Tipps, um den inneren Schweinehund im Winter zu besiegen:
1.) Es gibt kein zu kaltes Wetter – nur zu wenig Schichten.
Ganz einfach, Zwiebel-Prinzip: Mehrere Schichten (Sport-)Kleidung stellen den besten Schutz gegen Kälte und Regen dar. Man fängt mit einem kurzen Funktionsshirt an, je nach Temperatur noch ein bis zwei Longsleeves und darüber eine dünne, wasserfeste und atmungsaktive Laufjacke. Haube und Handschuhe machen das Outfit komplett und man ist sogar gegen die schlimmsten Witterungsbedingungen gewappnet. Wichtig ist aber, dass man sich nicht zu warm anzieht – ansonsten schwitzt man zu stark und der Körper überhitzt. Ein leichtes Kälteempfinden bei den ersten paar hundert Metern ist ok. Dies vergeht bei steigender Belastung schnell.
2.) Passe deine Schuhe dem Terrain an
Schau dir noch zu Hause die Sohle deiner Schuhe an. Vor allem eisige Laufstrecken sollte man mit zu wenig Profil meiden. Hier eigenen sich dann Trail-Running Schuhe – Sie geben bei Schnee, Eis und gefrorenem Matsch besseren Halt. Generell gilt: mit guten Schuhe ist Laufen und Sport bei Schnee überhaupt kein Problem.
3.) Kurz im Warmen aufwärmen
Wenn passende Kleidung und Schuhe ausgewählt und angezogen sind, kann es auch schon losgehen. Besonders bei kalten Temperaturen sollte man jedoch kurz noch in der warmen Wohnung aufwärmen. Ein bis zwei Minuten am Stand Laufen reichen dabei vollkommen aus.
4.) Genieße den Winter und die Landschaft
Ja, Winter ist toll. Die Landschaft und die Natur verändert sich komplett. Oft zeigt sich die Umgebung dank morgendlichen Reif komplett in grau-weiß oder der Schnee hüllt die Landschaft in eine friedlich-ruhige Hülle. Der Boden knistert dank gefrorenem Erdreich. Winter kann die übliche Laufstrecke zu einem komplett anderen Erlebnis machen. Wer Trail-Running Schuhe zur Verfügung hat, kann auch ruhig eine Runde durch den Wald oder abseits der Straße drehen und die Natur in einem komplett anderen Gewand erleben. Vor allem wenn es frisch geschneit hat, ist das Laufen im Schnee – sofern nicht matschig-nass – besonders schön.
5.) Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Manchmal ist es ratsam, regelmäßig einen fixen Lauftermin mit Freunden oder Bekannten auszumachen. Die gegenseitige Motivation hilft jedem der Gruppe und es lassen sich Motivationsdurchhänger viel besser bekämpfen. Immerhin lässt man seinen Laufpartner ungern „im Regen“ stehen. Das gehört sich nicht.
6.) Musik!
Wer sich jedoch trotzdem dazu entschließt die Laufrunde alleine zu drehen, sollte unbedingt mit der passenden Musik aus dem Haus gehen. In der Vorweihnachtszeit ein paar besinnliche Weihnachtslieder, bei der dunklen Abendlaufrunde eine ruhige und düstere Playlist. Inspiration gibt es bei meinen Empfehlungen.
7.) Freunde dich mit der Dunkelheit an
Wie eingangs schon erwähnt ist der späte Sonnenaufgang und der frühe Sonnenuntergang ein großes Motivationsloch. Im Winter muss man sich leider mit dem Gedanken anfreunden, auch in der Dämmerung und im Dunklen laufen zu gehen – Vor allem wenn man früh zur Arbeit fährt und erst spät heimkommt. Grundsätzlich ist Laufen im Dunklen jedoch überhaupt kein Problem: Reflektierende Kleidung oder Zusatz-Reflektoren sind jedoch ein Muss. Wer gern im Wald oder auf unbeleuchteten Wegen unterwegs ist, sollte sich zusätzlich eine Stirmlampe oder leichte Handtaschenlampe besorgen. Leute (Wiener), die diesen Kick nicht brauchen, können beispielsweise auf der Prater Hauptallee in Wien ungestört ihre Runden drehen. Sie ist komplett beleuchtet und es sind auch immer genug Leute unterwegs. Man ist dort nie allein.
8.) Kenne deine Grenzen und hör auf deinen Körper
Auf Signale und Meldungen des Körpers zu hören, ist generell eine wichtige Regel für alle sportliche Aktivitäten. Im Winter und Hochsommer gilt diese jedoch umso mehr. Die Umgebungstemperatur hat immer einen großen Einfluss auf unseren Körper. Je mehr sie sowohl im positiven als auch negativen Bereich von der Körpertemperatur abweicht, desto anstrengender wird es. Die Temperaturregulierung des Körpers erhöht Herzschlag und Blutdruck und verbraucht mehr Energie als sonst. Als Konsequenz daraus muss man die Laufgeschwindigkeit ein wenig zurückschrauben und noch genauer auf seinen Körper hören.Wer einen Pulsmesser benutzt wird schnell merken, dass der Puls im Winter schneller raufgeht.
9.) Ja, manchmal ist es wirklich besser auf der Couch zu bleiben …
Ja, richtig gehört. Selbst wenn der Trainingsplan sagt, dass man raus muss. Es gibt nämlich Situationen wo man sich selbst überhaupt nichts Gutes tut. Zum Beispiel bei extremen Minustemperaturen ab minus 10 Grad. Spätestens ab minus 15 Grad sollten die Laufaktivitäten eingestellt werden. Wer sich trotzdem bewegen will kann einen längeren Spaziergang einlegen.
Wie motiviert ihr euch im Winter? Was sind eure Tipps um die Motivation aufrecht zu erhalten? Würde mich natürlich über Kommentare freuen 🙂