Es gibt diese Tage, da wachst du auf, schaust das erste mal beim Fenster hinaus und weißt, dass es ein guter Tag wird. Genauso war es bei der Etappe 19: Dank strahlendem Sonnenschein zeigt sich die Bergwelt rund um die Anhalter Hütte von seiner besten Seite. Gutes Wetter ist wichtig, denn dieser Abschnitt kann mit wunderbaren Tiefblicken in die Lechtaler Alpen begeistern. Mit „nur“ 13 Kilometern und ungefähr 800 Höhenmetern hat man heute eine kleine Verschnaufpause.
Los geht es im Westen der Anhalter Hütte vorbei am ausgetrockneten Kromsee. Dieser ist zwar noch auf vielen Karten verzeichnet, die Hüttenwirtin Carmen erklärt mir beim Frühstück aber, dass er schon über 20 Jahre versickert ist. Geologische Veränderungen sollen den Grund des Sees durchlässig gemacht hat. Mittlerweile ist davon wirklich nicht mehr viel mehr als eine grüne Grube mit Gras übrig, die sich bei starkem Regen kurzfristig mit Wasser füllt.
Versicherte Stufen führen an einer kleinen Höhle vorbei zum Steinjöchle hinauf, das den ersten steilen Aufstieg des Tages darstellt. Genau die richtige Länge, um den Körper auf Touren zu bringen. Danach geht es erstmal hinunter. Zuerst im freien Gelände, dann zwischen Latschen hinunter zur Passstraße. Spätestens hier zahlt es sich aus, wenn man früh aufgebrochen ist, denn in den Latschengassen kann es sehr heiß werden.
Kurz vor der Passtraße am Hahntennjoch zweigt ein Wiesenweg Richtung Pfafflar und Boden ab. Hier darf man sich nicht von den vielen scheinbaren Wegen und Pfaden verleiten lassen und sollte immer rechts von dem kleinen Bach bleiben. Dort leitet der richtige Weg in der Nähe der Straße hinunter.
Irgendwann trifft der schmale Pfad dann auf die große Straße und man folgt dieser rechts davon auf einem Wiesenweg. Auch wenn das sicherlich nicht der beste Wanderweg ist, entschädigt das großartige Panorama für den Abschnitt neben der Straße.
Gleich nach dem Gasthas Pfafflar biegt links ein Weg Richtung Boden ab. Ein Waldweg leitet mich so direkt in die kleine Ortschaft Boden. Weiter geht es über eine Holzbrücke und Forststraße immer in Richtung Hanauer Hütte.
Diese Forststraße bringt mich die nächsten drei bis vier Kilometer in leichtem Auf und Ab zur Talstation der Materialseilbahn. Von Weitem sieht man schon die Hanauer Hütte auf der Anhöhe vor einer gewaltigen Bergkulisse thronen.
Ab der Materialseilbahn kann man schon fast den Kaiserschmarren auf der Sonnenterrasse der Hütte riechen. Jedenfalls bringt allein der Gedanke daran einen gewaltigen Motivationsschub. Den Motivationsschub braucht man auch, denn ab hier wird es noch einmal sehr steil. In zahlreichen Serpentinen steigt man so die letzten 300 – 400 Höhenmeter zur Hütte auf.
Links: Offizielle Adlerweg-Tourenbeschreibung
Mehr Fotos von dieser Tour gibts im Foto-Album.
Die Wanderung im Überblick
Gehzeit: | 3 – 4 Stunden |
Höhenunterschied: | 750 Höhenmeter |
Hinweise: | Großteils unschwierige und nicht zu lange Wanderung. |
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