Bosruck Nordostgrat über den Wildfrauensteig

Der Aufstieg auf den Bosruck über den Nordostgrat – also den Wildfrauensteig und die Frauenmauer  – ist eine wahnsinnig schöne Alternative zum Normalweg über den Kitzstein und Lahnerkogel. Vor allem wegen dem durchgehend überwältigendem Bergpanorama der oberösterreichischen und steirischen Bergwelt würde ich jedem beide Aufstiege ans Herz legen. Auch wenn man im Internet einige Beschreibungen und Berichte findet, die den Klettersteig als A/B kategorisieren, so sollte man eher von einer B/C Kategorie ausgehen. Eine Klettersteigausrüstung ist sehr empfehlenswert. Vor allem bei Nässe darf man den Steig nicht unterschätzen. Und die ist, wegen seiner Lage, sehr häufig anzutreffen.

Der Zustieg beginnt beim Parkplatz der Bosruckhütte und führt zuerst am Wanderweg Nr. 613 vorbei an der Ochsenwald-Alm Hütte zu den Arlingalmen.

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Der Weg dorthin ist mäßig steil und führt sowohl über Wiesen als auch durch den Wald. Bei den Arlingalm-Hütten geht es weiter in süd-westlicher Richtung leicht ansteigend zum Arlingsattel auf 1425 m. Dort beginnt der eigentliche Zustieg zum Klettersteig-Anfang auf ungefähr 1650 m. Links davon kann man einem kurzen Pfad folgend zur Wildfrauenhöhle absteigen.

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Der erste Anstieg direkt am Anfang des Stahlseils und die direkt darauf folgende Gratkletterei ist die Schlüsselstelle des Klettersteigs. Danach ist der versicherte Klettersteig immer wieder durch unversicherte und rutschige Geh- und Kletterstellen unterbrochen, die man vor allem bei Nässe aber nicht unterschätzen darf. Nach dem Erreichen der Frauenmauer verläuft der Steig wieder auf festerem Fels immer Richtung Bosruck-Gipfelkreuz.

Nach einer (kurzen) Gipfelrast geht es gegenüber weiter Richtung Kitzstein. Der schmale Pfad ist teilweise mit Stahlseilen versichert. An ein paar Stellen ist auf jeden Fall noch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

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Hat man den Kitzstein erreicht geht es noch ganz kurz am Normalweg Richtung Lahnerkogel. Schon nach einigen Metern zweigt dann der Weg links über den Südhang hinab. Über Wiese und Schotter gelangt man hier teils an Stangenmarkierungen ins Tal.

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Kurz nach dem Erreichen der Forststraße kann man entweder weglos über schwach erkennbare Pfade den Hang hinter oder man bleibt auf der Forststraße. Diese führt vorbei an der Ardningalm Hütte wieder zum markierten Anstieg zum Arlingsattel hinauf. Von hier aus geht es am Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz. Die gesamte Tour hat eine Gehzeit je nach Kondition und Erfahrung von 5-7 Stunden.

Die Wanderung im Überblick

Gehzeit: 5 – 7 Stunden (Auf- und Abstieg)
Höhenunterschied: ca 1.500 Höhenmeter
Hinweise: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Die Länge des Rückwegs sollte man nicht unterschätzen, vor allem an warmen Tagen genügend Trinkwasser mitnehmen. Einkehr in der Ardningalm-Hütte möglich. Vorsicht im Klettersteig bei Nässe, vor allem bei den nicht versicherten Stellen.
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