Früher dachte ich immer, dass Wien (nach dem Burgenland) der denkbar schlechteste Wohnort in ganz Österreich ist, wenn es um die Nähe von guten Bergtouren geht. Aber selbst hier finden sich schon nach kurzer Recherche einige Touren, die mir diesbezüglich Hoffnung machen. Was ich besonders toll finde ist die Öffi-Anbindung: In nur einer Stunde kommt man vom Bahnhof Wien Meidling an den Ausgangspunkt – den Bahnhof Payerbach/Reichenau. Von dort sind dann knapp 1.100 Höhenmeter und 15 Kilometer zu bewältigen, bis man die lohnende Aussicht auf den Schneeberg und die Rax genießen kann. Die Tour ist konditionell wegen ihrer Länge als mittelschwer einzustufen, dafür technisch nicht schwierig. Wie immer gilt jedoch: Aufpassen bei Nässe, Eis und Schnee.
Los geht es am Bahnhof Payerbach/Reichenau, der von Wien aus über Wiener Neustadt erreichbar ist. Wer mit dem Auto anreist parkt entweder auch am Bahnhof oder auf einem kleinen Parkplatz entlang der Route in Schneedörfl. Am Bahnhof direkt durch die Unterführung auf die richtige Seite der Gleise wechseln. Dann geht es über einen schmalen Weg auf die Schneedörflstraße.
Der eigentliche Weg beginnt beim Forsthaus und geht ab dort durch einen schönen Wald die Eng hinauf.
Schon nach kurzer Strecke beginnt der Mariensteig, der zwar mit Stahlseilen versichert ist, aber zum Gehen kein Problem darstellt. Dieser führt in Folge immer entlang hoher Felswände hinauf. Bei der ersten Abzweigung nach dem Ende des Seigs geht es nach links den gelben Markierungen entlang Richtung Naturfreundehaus Knofeleben.
Weiter geht es entlang großartiger Felsschluchten durch den Promischkagraben bis man auf einer Forststraße an einer großen Wiese – der Knofeleben – ankommt und das Naturfreundehaus (Hallerhaus) schon aus der Ferne erkennen kann. Dieses muss man wiederum links passieren und auf einen kleinen Weg wechseln, der anfangs etwas schwer zu erkennen ist.
Immer den grünen Markierungen entlang fängt jetzt der eigentliche Aufstieg zum Krummbachstein an. Es geht sehr abwechslungsreich weiter. Steil und felsig oder flacher und durch kleine Waldstücke.
Immer im Blick das Höllental, südwestlich die Rax und nordwestlich der Schneeberg. Ab und an ist der Weg etwas schlecht markiert, aber im großen und ganzen kein Problem.
Nach einem kurzen finalen (und sehr felsigen) Aufstieg erreicht man schließlich das Gipfelkreuz. Oben war es sehr windig und frostig kalt, weswegen ich schnell weitergezogen bin und die verdiente Jause (und eine kurze Rast in der Sonne) erst ein bisschen weiter unten genossen habe 🙂
Gegenüber vom Aufstiegsweg geht es weiter bis man zum Alpenfreundehaus kommt, danach dem Weg durch die Latschen folgen. Bei der Abzweigung Richtung Klosterwappen und Edelweisshütte nicht weitergehen sondern rechts abbiegen. Hier ist die Markierung etwas dürftig. Einfach auf Wiese Richtung Tal gehen bis man weiter unten zwei kleine Hütten sieht. Bei diesen dann rechts vorbei.
Von dort weiter auf einem Waldweg und teilweise auf der Forststraße zum Alpleck und dann über den rot markierten Wanderweg zuerst zur Lackabodenhütte und dann den Lackabodengraben hinunter.
Dieser führt wieder zur Abzweigung, wo man beim Aufstieg abgezweigt ist und schließlich zurück zum Mariensteig. Ab dann geht es über den gleichen Weg zurück zum Bahnhof. Vor allem der mittlere Teil des Abstiegs ist etwas verwirrend markiert und es kreuzen sich einige Wege. Hier ist es empfehlenswert sich die GPX-Datei unten aufs Smartphone zu spielen oder eine Wanderkarte dabei zu haben.
Die Wanderung im Überblick
Gehzeit: | 5 1/2 – 7 Stunden (Rundtour) |
Höhenunterschied: | 1.100 Höhenmeter |
Hinweise: | Vorsicht bei Nässe, Schnee und Eis. |
GPX-Datei: | Download |