Salewa Ultra Train 2 im Test: Speed Hiking und Trail-Laufschuh

Speed Hiking – also die schnelle, dynamische und ausdauernde Trainingseinheit am Berg – ist in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt von Salewas Frühjahrs- und Sommerkollektion gerückt. Während dieser Offensive sind eine Vielzahl äußerst interessanter und vielseitig einsetzbarer Ausrüstungsgegenstände auf den Markt gekommen. Darunter fällt auch der Ultra Train-Schuh, der 2018 als Ultra Train 2 ein Refresh spendiert bekommen hat. Auch wenn dieser nie als Trail-Laufschuh vermarktet wurde, so fühlt er sich auch bei Berg- und Trailläufen sehr wohl. Eben weil dort ähnliche Charakteristiken wie im Speed Hiking wichtig sind: Leichtes Design, guter Halt, Bodenhaftung und Dynamik.

Nachdem mein geliebter Ultra Train-Schuh letztes Jahr wegen deutlicher Abnutzungserscheinung ersetzt werden musste, und ich mit dem Multi Track von Salewa leider einige Probleme hatte, freute ich mich auf die neue Version des Schuhs. Wie der Vorgänger soll der Ultra Train 2 für mich alle schnellen Aktivitäten am Berg abdecken: Speed-Hiking, Wandern, Trailrunning und Bergsteigen. Hier mein Review:

Der erste Eindruck: Ein würdiger Nachfolger

Als erstes fällt das neue Äußere des Schuhs auf: Die vielen Nähte und unterschiedlichen Material-Patches sind einer homogeneren Material-Auswahl gewichen. Der Schuh sieht moderner aus und gefällt mir nun deutlich besser. Wie der Vorgänger hat auch der Ultra Train 2 ein Quicklace Schnürsystem. Der Großteil davon ist nun unter einer Materialschicht versteckt. Das hat den Vorteil, dass sich Äste und Wurzeln nicht mehr so leicht verfangen können. Auch der überstehenden Teil lässt sich damit leichter verstauen. Beim Vorgänger war die Tasche für das Ende eindeutig zu klein dimensioniert.

Salewa-typisch sorgt im hinteren Bereich das „3F-System“ für einen sicheren und festen Fersenhalt. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es jetzt ein Ortholite-Fußbett. Das soll im Sommer für eine bessere Luftzirkulation und Feuchtigkeitsregulierung sorgen. Der Ultra Train 2 hat eine Sprengung von 8 mm.

Vorne und seitlich wurde der Gummi weit hoch gezogen, wodurch auch bei felsigen und alpinen Einsätzen genug Schutz für das Obermaterial und den Fuß gegeben sein sollte. Nun zum Wichtigsten: Der Sohle. Diese scheint vom Aufbau und der Struktur sehr ähnlich zum alten Modell zu sein. Was aber nichts Negatives bedeutet, im Gegenteil, beim Ultra Train 1 gab es diesbezüglich nichts zu bemängeln. Die Sohle wurde wieder in Zusammenarbeit mit Michelin entwickelt. Diese ist dem Profil eines Mountainbike-Reifens nachempfunden und soll vor allem bei nassen Bedingungen einen guten Grip bieten. Als Material kommt das Outdoor Compound X (OCX) zum Einsatz.

Sohlenvergleich – Links: Ultra Train 1, Rechts: Ultra Train 2

Frühlings-Test: Die Oberösterreichischen Voralpen

An einem der ersten warmen Frühlingstage wurde der Ultra Train 2 gleich gründlich getestet. Auf einer rund 12 Kilometer langen Strecke am Hausberg, die ich in und auswendig kenne: Am Anfang ein kurzes Stück vom Parkplatz auf Asphalt, dann schotterige Forststraße, Waldboden und am Schluss einige Stellen mit Kalkfelsen. Alles durchwegs im Lauf- oder Speed Hiking-Gelände. Während die Temperaturen schon auf bis zu 15 Grad geklettert sind, waren einige Stellen von der Schneeschmelze noch sehr feucht und oben sogar noch schneebedeckt.

Diese Bedingungen gefallen dem Schuh. Egal ob auf matschigem Waldboden, trockener Schotterstraße oder feuchtem Fels. Der Ultra Train 2 überzeugt wie schon sein Vorgänger mit gutem Grip.

Fazit

Meine Befürchtung, dass der Ultra Train 2 eine ähnliche Richtung einschlägt wie der Multi Track, wurde nicht bestätigt. Er ist vielmehr ein würdiger Nachfolger des Vorgängermodells und endlich wieder ein schneller Schuh, dem ich voll vertrauen kann – vor allem auch auf nassem und feuchtem Untergrund. Durch die gut anpassbare Schnürung sitzt er sehr gut am Fuß. Auch wenn der Schuh als Speed Hiking-Produkt angepriesen wird, lässt es sich darin auch äußerst gut laufen. Er ist leicht, die Dämpfung ist ok und das Abrollverhalten angenehm.

Für wird der Ultra Train 2 diese Saison wieder die erste Wahl für schnelle Bergtouren, den gelegentlichen Berglauf und auch Trainingseinheiten im alpinen Gelände. Ich hoffe nur, dass es diesmal keine so starken Verschleißerscheinungen gibt.

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